Die Affiche gegen den TV Appenzell hatte bereits in der jüngsten Vergangenheit oft viele Emotionen und Zündstoff drin. Auch vor dieser Partie war man sich bewusst, dass es wieder Emotional werden könnte.
Aber von vorne…
Nach dem Auswärtserfolg der Flawiler in Arbon und des „knappen“ Sieges von Appenzell beim tabellenletzten in Kloten, war man sich bewusst, dass beim Gegner wohl eine Reaktion angesagt war. Ebenfalls würden die Fürstenländeraufgrund ihrer Leistung in Arbon sicherlich nicht mehr unterschätzt werden. Entsprechend war die Favoritenrolle klar gegeben. Der Aufstiegsaspirant und Leader, welcher seit Jahren um den Aufstieg in die NLB mitspielt, sollte aber möglichst lange geärgert werden, dies war man sich einig.
Die Partie startet ohne abtasten. Schlag auf Schlag vielen die Tore. Bereits in den ersten 6 Minuten vielen 7 Treffer. Appenzell führte 3:4. Ebenfalls musste auch ein Gästespieler bereits für 2 Minuten in die „Kühlbox“.
Appenzell spielte seine Angriffe hervorragend mit Tempo zu Ende und konnte einen komfortablen Vorsprung herausspielen. Die talentierte junge Truppe von Flawil wehrte sich jedoch vehement gegen einen noch grösseren Vorsprung. Kleinigkeiten führten zu diesem Pausenresultat. Abpraller, welche beim Gegner landeten und im 2. Anlauf versenkt werden konnten oder 2 schnell gespielte Mitten, welche durch einen unzureichenden Rückzug zustande kamen. So einfach kann Handball eben auch sein. Die 2. Halbzeit ist dann schnell gespielt. Die Niederlage zeichnete sich früh in der 2. Halbzeit ab. Zu viele Fehler streuten sich ein. Während sich Appenzell nicht zweimal bitten lies und das Score unermüdlich ausbauteund seine Qualiäten markierte.
Dennoch gib es an diesem Abend 2 Verlierer – nämlich der Handball für sich.
Provokationen, versteckte Fouls, Beleidigungen und gefährliche Aktionen bei höchstem Tempo häuften sich. Die Emotionen schaukelten sich permanent hoch. Leider wurde diese, meist versteckten Provokationen, von den Unparteiischen nicht registriert. Sachen die eigentlich im heutigen modernen Handball nichts zu suchen haben.
Respekt wird Gross geschrieben – aber immer nur dort wo es gerade in den eigenen Kram passt. Was vertiefte Handballkenner an diesem Abend alles zu sehen bekam war gelinde gesagt dem heutigen Handball unwürdig! Zeiten wie früher in den 80er oder 90er- Jahren, als bewusst versucht wurde Spieler aussergefecht zu setzen sind zum Glück vorbei. Schaut man sich heutzutage Spiele in der Champions League oder in der Handball Bundesliga an, ist dies alles sehr freundschaftlich und schon fast kameradschaftlich. Trotzdem bekämpft man sich fair, respektvoll und möchte die 2 Punkte selbstredend gewinnen – und dies soll so bleiben. Aber zu viel ist zu viel.
Wenn Spieler beim schnellen Rückzug – (und das Tempo ist im heutigen Handball, auch in der 1. Liga, sehr hoch) reihenweise umfallen, weil sie von hinten in den Beinen getroffen werden, dann hat dies nichts mehr mit Zufall zu tun, sondern ist bewusst gewählt. Und dies ist gesundheitsgefährdend.
Wenn permanente Beleidigungen und Provokationen gegenüber Gegenspieler stattfindet – dann hat dies nichts mit Sport den wir lieben zu tun. Junge Talente aus der Region, Talente im Sport generell sollten gefördert und gelobt, gepushtwerden! „Unser“ Sport sollte vorankommen. Unabhängig von welcher Mannschaft dies ist – wer dies nicht begriffen hat, sollte unverzüglich aufhören, denn er schadet „unserer“ Sportart.
Wenn Offizielle (Zeitnehmer), welche eine 2 Minuten Strafe wegen eines Wechselfehlers ausgesprochen haben,anschliessend permanent beleidigt werden – dann hat dies nicht mit unserem Sport zu tun.
Man bedenke, es handelt sich dabei um freiwillige, welche ihren freien Abend dafür opfern, dass 2 Mannschaften ein Meisterschaftsspiel ausführen können.
Welcher Vorteil hätte bei Minus 11 Toren für das Heimteam entstehen sollen? Bitte! Anstatt den Fehler anzuerkennen und es besser zu machen – man drischt lieber weiter auf alles ein – und dies ohne jegliche Konsequenz. Es funktioniert ja gerade so gut. Es schien gar so, dass es einigen in den eigenen Reihen zu viel des Guten war.
Wer nicht weiss, dass es immer schwieriger wird, freiwillige Helfer, Funktionäre, Schiedsrichter zur rekrutieren, der hat noch nicht gemerkt, wie es um unseren Handball (oder generell im Breitensport) steht – oder scheint ein reiner Konsument zu sein. Und es scheint gar geduldet zu sein.
Es waren 2 Punkte zu vergeben – Appenzell hat diese aufgrund seiner Qualität unbestritten verdient. Dennoch hatte es an diesem Abend einen 2 Verlierer gegeben und dies war der Handball an sich – ständige Provokationen, Beleidigungen und gefährliche Aktionen will niemand sehen. Und da hatte leider der TV Appenzell einen grossen Anteil daran.Eigentlich gar nicht nötig aufgrund der grossen Erfahrung und ihrer hervorragenden handballerischen Qualität. Schade – es ist zu wünschen, dass es in weiteren Partien zwischen diesen Mannschaften respektvoller zu und her geht und die Teamverantwortlichen die Lehren daraus ziehen, damit dies so nicht wieder vor kommt. Unserem Sport – dem Handball zu liebe – denn grundsätzlich gehen wir alle unsere Hobby nach und wollen und mit anderen Messen – dafür braucht es die Spieler beider Mannschaften, die Trainer, die Funktionäre, die Schiedsrichter und die Fans! Go for Handball..
